Am 25. Juni 2020 fand die Generalversammlung der AZU statt. Als eine der ersten Veranstaltungen seit Beginn der Corona-Zeit konnte sie – unter Einhaltung der nötigen Schutzvorkehrungen – live durchgeführt werden. Ganz im Sinne des Selbstverständnisses der AZU als «Netzwerk für Unternehmerwissen» folgte ein angeregter Austausch zu den Erfahrungen mit Covid-19.
Präsident Heinz Eberhard, Eberhard Unternehmungen, begrüsste die 23 teilnehmenden Mitglieder im Ebianum in Fisibach. Die AZU blicke auf ein spannendes Jahr zurück, in dem tief greifende Fragestellungen adressiert wurden. Im Rahmen eines bereits 2018 angestossenen Strategieprozesses konnte die eigene Profilierung geschärft und ein neuer, kongruenter Auftritt umgesetzt werden. Auch auf personeller Ebene gab es Veränderungen. Vorstandsmitglied und Finanzleiter Reinhard Kern trat nach über 20 Jahren zurück. Heinz Eberhard dankte ihm im Namen der Vereinigung für seinen engagierten Einsatz und freute sich, als seinen Nachfolger Oliver Schärli zu begrüssen, der Reinhard Kern auch als Marktgebietsleiter Firmenkunden Zürich Nord bei der Zürcher Kantonalbank ablöst.
Erfahrungen mit Covid-19
Nach den statutarischen Geschäften und dem Jahresausblick widmeten sich die Arbeitgeber dem aktuellen Thema Covid-19. Die AZU versteht sich als Plattform für den Austausch von unternehmerischen Erfahrungen und Wissen. Ganz in diesem Sinne fand ein sehr offener und persönlicher Dialog statt. So berichteten Stefan Ammann, CEO des Schliesstechnik-Unternehmens Dormakaba, Rümlang, oder Lukas Büchi von Bucher Industries, die selbst Erfahrungen in Wuhan gesammelt hatten. Themen waren etwa die Infektionsgefahr, die Bildung von sich in Schichten bei der Arbeit abwechselnden Teams, aber auch der Umgang mit dem erhöhten Informationsbedarf. Die Eberhard Unternehmungen setzen dafür vermehrt auf eine vor rund zwei Jahren implementierte interne Info-Plattform. Die Unternehmer berichteten, wie sie den Beginn und den Verlauf der Krise erlebt hatten. Es wurde offen diskutiert, wie man mit den sich rasant ändernden Entwicklungen umgegangen war und welche Herausforderungen sich dabei gezeigt hatten (siehe dazu auch Artikel des «Zürcher Unterländers» vom 27. Juni 2020). Obwohl die vertretenen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen stammten, wurden zahlreiche Gemeinsamkeiten sichtbar: einerseits zeigte sich eine gewisse Unsicherheit gegenüber dieser nie dagewesenen Situation. Gleichzeitig wurde ein positives Erstaunen über die Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Schweizer und speziell der Unterländer Firmen kundgetan. So wurden zuvor nicht für möglich gehaltene Ideen kurzerhand realisiert, etwa die kurzfristige Versetzung mehrerer Hundert bis Tausend Mitarbeitenden ins Homeoffice oder die Entwicklung eines kurzfristig benötigten Fahrzeugmodells innert Monatsfrist. Die anwesenden Unternehmer waren sich einig, dass in dieser überraschenden Wandlungsfähigkeit der Schweizer Firmen grosses Potenzial liegt – nicht nur, um die Corona-Krise zu überstehen, sondern auch zur Begegnung mit anderen grossen Herausforderungen unserer Zeit.