Der Arbeitgeberverband Zürcher Unterland (AZU) schaut nach vorn, mit einem neuen Vorstandsmitglied, weiteren Firmen im Netzwerk und einem Plädoyer für eine Prinzipien-basierte Haltung. Anlässlich der Generalversammlung des Verbands berichtete Jürgen Gabrielli von der Initiative Oertli goes Digital und ein Expertenvortrag widmete sich dem Einsatz von künstlicher Intelligenz im Bereich Cyber-Sicherheit.
„Wir haben in den letzten Jahren einige Herausforderungen gesehen: Covid, Ukraine-Krieg, Energie-Krise. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, braucht es eine vorwärts gerichtete Grundhaltung die Ideen und Lösungen sucht,“ so Heinz Eberhard, Präsident AZU. Genau dabei unterstützt der Verband als „Netzwerk für Unternehmerwissen“ seine Mitglieder, und das kommt an. Im letzten Jahr sind einige Firmen der Organisation beigetreten, darunter ALFA Klebstoffe aus Rafz oder häuselmann metall aus Embrach. In den Vorstand von AZU tritt neu Erestina Januzi, Head People Operations Flughafen Zürich, ein. Sie folgt auf Bruno Zanella, der ebenfalls als Vertreter des Flughafen Zürich acht Jahre im Gremium tätig war. Der Verband will auch in den kommenden Jahren wachsen und seine Struktur professionalisieren. Um die dafür notwendigen Ausgaben zu tragen, wurden die Mitgliederbeiträge um 50 bis 250 Franken (je nach Kategorie) angehoben.
100 Jahre stetige Erneuerung
Im Rahmen der Generalversammlung teilte Jürgen Gabrielli, seine Erfahrungen rund um den Blick nach vorn. In der heuer 100-jährigen Geschichte des Unternehmens musste sich der Betrieb mit rund 250 Mitarbeitenden laufend neu erfinden. Aus einem solchen Wandel-Prozess entstand die Initiative „Oertli goes digital“, mit einer Vielzahl von Themen. Unter anderem wurde der Verkaufsprozess hybridisiert, sogenannt „smarte“ Produkte entwickelt, das interne Wissensmanagement ausgebaut und auch das Thema Cyber-Sicherheit adressiert. „Wir haben schon in den 2000er-Jahren unsere Produktion stark automatisiert. Damit war klar, dass wir die Thematik Cyber-Sicherheit adressieren müssen, um Produktionsausfälle zu verhindern – denn, die Frage ist nicht, ob wir angegriffen werden, sondern nur wann,“ so Gabrielli. Der Geschäftsführer gab einfache Tipps zu Sofort-Massnahmen wie den Verwaltungsrat zu sensibilisieren, Mitarbeiter rund um das Thema zu schulen und den Passwortschutz zu stärken. In einem weiteren Schritt hat Oertli mit Hilfe eines externen Beratungsunternehmen künstliche Intelligenz eingesetzt. Dadurch konnte ein selbstlernendes System geschaffen werden, dass den Normalzustand des Unternehmens erfasst und Abweichungen autonom erkennt und auf Angriffe schrittweise reagiert.