Am Dienstag, 14. November 2023 versammelten sich die Arbeitgeber Zürcher Unterland zur jährlichen Tagung in Rümlang. Auf dem Programm standen Input-Referate und Praxisbeispiele über neue Modelle in der Rekrutierung von Fachkräften und Lernenden sowie eine Führung durch die umfunktionierte Fabrikhalle der gastgebenden dormakaba.
«Wir Arbeitgeber sind gefordert.» Mit diesen Worten begrüsste Präsident Heinz Eberhard die rund 30 Teilnehmenden aus 10 verschiedenen Branchen in der ehemaligen Produktionshalle der dormakaba Schweiz AG in Rümlang. Eberhard sprach von den veränderten Erwartungen an Unternehmen, Personalmangel, Fluktuation und von der Notwendigkeit, sich heute aktiv und attraktiv auf dem Arbeitsmarkt positionieren zu müssen. Die dormakaba habe mit ihrer Umwandlung der ehemaligen Fertigungshalle in einen Inkubator demonstriert, wie sich ein Unternehmen anpassen und auf Basis des Bestehenden neue Arbeitswelten erschaffen kann.
Im Folgenden bot Alexandra Enzler einen konkreten Einblick, wie die dormakaba ihr Personalwesen weiterentwickelt hat – von der Anpassung des Berufsangebots bis zu neuen Ansätzen in der Rekrutierung. So wurden etwa neue Lehrstellen für Gebäudeinformatiker/-innen geschaffen, eine zielgruppengerechte Ansprache von Lernenden mit trendigen Social-Media-Videos umgesetzt und bei technischen Berufen verstärkt auf Kontaktpunkte gesetzt als auf klassische Bewerbungsdossiers. Enzler betonte, wie wichtig es sei, mit Emotionen zu arbeiten, die Botschaften auf die Zielgruppe anzupassen und ihr jeweiliges Umfeld zu berücksichtigen. So seien potenzielle Lernende selbst oftmals nicht auf LinkedIn, ihre Eltern aber durchaus, was die Plattform in der Rekrutierung wieder spannend mache.
Im Anschluss stellte Beat Aeschimann anhand des Umbaus der dormakaba Fertigungshalle vor, wie sich ein Unternehmen an veränderte Rahmenbedingungen anpassen und mit der Zeit mitgehen kann. Eine grosse Herausforderung sei es gewesen, die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen zu erkennen und zu adressieren, z.B. bei der Förderung des sozialen Austausches und der gleichzeitigen Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten. Hier habe die Zusammenstellung eines Teams von Ambassadeuren geholfen, die als Brücke zwischen der Projektplanung und den weiteren Mitarbeitenden fungiert haben. Neugierig geworden begaben sich die Teilnehmenden im Anschluss auf einen Rundgang, um zu sehen, wie das neue Raumkonzept in der Praxis umgesetzt worden war.
Nach der Führung präsentierte Eberhard die Ergebnisse der diesjährigen Herbstumfrage. Die Gesamtbeurteilung des Jahres 2023 fiel im Vergleich zum Vorjahr schlechter aus. Insbesondere eine abnehmende Auftragslage kombiniert mit sinkenden Margen, Preisumwälzungen sowie anhaltenden Anspannungen auf dem Arbeitsmarkt haben Unternehmen herausgefordert. Die Aussichten für das Jahr 2024 wurden durchmischt, aber verhalten besser beurteilt. Angeregt von den spannenden Referaten und neuen Eindrücken begaben sich die Teilnehmenden zum Bar-Bereich und liessen den Anlass bei einem feinen Apéro und persönlichen Gesprächen ausklingen.
Die AZU möchte allen Teilnehmenden sowie der gastgebenden dormakaba herzlich danken.